Max Brenner
8.11.-23.12.2022
Szenerien wie aus Action-Filmen. Die Titel der Bilder: “Cyborg Decaptivation“, „Drowning Village“, „Invisible Standoff“. Eine Zeitmaschine durchbricht Räume. Aliens starren uns entgegen. Die Welt zeigt sich rätselhaft, chaotisch und gefahrvoll. Sie droht, sich aus den Angeln zu heben. Eine Wahrsagerin legt Tarot-artige Karten auf – mit Abbildungen von Gemälden, die wir wiederfinden in der Ausstellung. Abstrakte Arbeiten, mit zerfließenden Farben, assoziativ zur erschließen, ähnlich wie bei einem Rohrschach-Test. Aufgeworfen wird die Frage, wie wir uns selbst erleben, wie wir mit Ungewissheiten und Bedrohungen umgehen, wie wir Zukunft gestalten wollen und können.
Brenners Bilder reflektieren geballte, miteinander konkurrierende, bisweilen ineinander verschobene Gefühle: Ängste, Hoffnungen, Sehnsüchte in einer Welt mit vielfältigen Turbulenzen, Existenzen, Widersprüchen, Gleichzeitigkeiten und Verstörungen.
Max Brenner arbeitet multi-medial, malt mit Acryl, Öl, Öl-Stift, überlagert auf Leinwänden so, was er – als Untergrund, im Untergrund – zuvor druck-grafisch gestaltet hat und überzieht es mit stürmischen Abstraktionen. Er entwirft starke Kontraste, grelle, flimmernde Farben, mit Rhythmus, Tiefe und vielfacher Dimensionalität. Es sind detailreiche und komplexe Kompositionen, irritierende, unbequeme, mysteriöse Narrative.
Das Leben gibt uns kein Versprechen auf Glück gibt. So sehr wir uns auch anstrengen, wir erleben es nur in Momenten. Oft aus Zufall, ohne selbst etwas dafür getan zu haben. Tatsächlich können wir Glück nur empfinden, weil wir auch das Unglück kennen. Auch Unsicherheit, Gefahr und Leid gehören zum Leben dazu. „Tough Luck“.
Max Brenner, aufgewachsen in Südtirol, lebt und arbeitet in Wien. Seit 2017 studiert er auf der Universität für Angewandte Kunst.
