Damilola Moses Opedun, geboren 1983, lebt und arbeitet in Lagos, Nigeria. Er wuchs bei seiner alleinerziehenden Mutter auf, die sich wegen schwerer Eheprobleme von ihrem Mann getrennt hatte. Er habe in dieser Zeit mit schweren emotionalen Problemen zu kämpfen gehabt, sagt Damilola. „Ich war schmerzlich schüchtern, ängstlich und furchtsam, voller negativer Emotionen. Ich habe nach emotionaler Stabilität gesucht. Und durch die tiefe Beschäftigung mit menschlichen Emotionen und ihrer Manifestation in unserer Welt bin ich zur Kunst gekommen – weil ich mich hier damit auseinandersetzen und Emotionen zum Ausdruck bringen kann.“
Das frühe Bewusstsein seiner künstlerischen Fähigkeiten in der Kindheit und die Freude, seine Gefühle in visueller Form darstellen zu können, waren für ihn Inspiration. Wie er sagt: „Das hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin.“
In seinen Werken verwendet er Ölpigmente auf Leinwand. Er stellt zeitgenössische und futuristische Zeiten einander gegenüber. Er drückt diese Gegensätze durch modern anmutende schwarze Figuren und ungewöhnliche Farbkombinationen und vergangene Zeiten durch viktorianische Mode oder jahrhundertealte Kleidung aus. Seine Werke sind symbolisch. Er wählt die Farben mit Bedacht aus, um bei den Betrachtern durch Farbgestaltung Freude und Hoffnung zu wecken. „Die Haltung der schwarzen Figuren suggeriert Stolz auf die eigene Identität, stolze Menschen, die sich ihrer selbst bewusst sind. Sie sind bereit, sich gegen die Welt zu behaupten.“
Die Verschmelzung von Gegensätzen stellt dar, was wahre Schönheit für ihn bedeutet. Dadurch, sagt er, werden „die Grenzen der (Rassen)Dichotomie“ aufgehoben. „Es ist ein Versuch, unsere kollektive Geschichte fröhlich neu zu erzählen, symbolisch einen ‚frischen Anstrich‘ über schmerzhafte und negative Erfahrungen zu legen, unserer schmerzhaften Vergangenheit Farbe zu geben – und sie erträglich zu machen, wenn wir versuchen, Erinnerungen angemessen zu fassen und zu verstehen.“ Er appelliert an die Offenheit: „Wir müssen unser Verhältnis zur Erinnerung und zu den Geschichten, die wir uns erzählen, ändern, der Geist muss sich von alten Gewohnheiten, Vorurteilen und einschränkenden Gedanken befreien, die einen echten Fortschritt behindern könnten.“
Neben seiner Tätigkeit als Maler leitet er mit einer Gruppe von Freunden eine NGO, die sich um das Wohlergehen und die Förderung der künstlerischen Talente von Ghettokindern kümmert.